Weigelt, Volker (Hrsg.)
VERKEHRSRECHT digital (VRS)
Erich Schmidt Verlag Berlin, Version 2004a, über 9.000 Entscheidungen im Volltext, Grundausstattung 198 €, jährliche Einzelplatzlizenz 168 € inkl. 11 Online-Updates
ISBN 3-503-07446-5 (Abonnement)
ISBN 3-503-07445-7 (Einzelbezug)
Keine Verkehrsbehörde kann es sich heutzutage dauerhaft leisten, auf erprobte
Hilfsmittel zur Vereinfachung von Verwaltungsabläufen zu verzichten. Erst
über diese für den täglichen Arbeitsablauf notwendigen Hilfsmittel
gelingt es oft, formale Entscheidungswege quantitativ zu verkürzen und
Entscheidungen selbst qualitativ in der Sache zu verbessern. Nahezu jede Behörde
ist daher dazu gezwungen, sich verwaltungstechnisch auf den neuesten Stand zu
bringen oder diesen Stand zu erhalten. Dennoch bleiben auch heute noch wichtige
Potenziale ungenutzt. Eines davon bildet die Sachausstattung der für die
Entscheidungsabläufe notwendigen Informationsquellen.
Die eben genannten Grundsätze effektiven Verwaltungshandelns gelten auf
der behördlichen Ebene für Straßenverkehrsbehörden ebenso
wie für Straßenbaubehörden und die Polizei. Aber auch die zahlreichen
anderen Institutionen, die sachlich mit Verkehrssachverhalten befasst sind,
benötigen eine ständige Unterstützung in Sachen Auslegung verkehrsrechtlicher
Regelungen. In der Justiz ist es daher ebenso wichtig, über einen Fundus
an objektiven juristischen Informationen zu verfügen, der Richtern und
Staatsanwälten eine möglichst fehlerfreie und dabei effektive Arbeit
ermöglicht. Aber auch bei der großen Gruppe der im Verkehrsrecht
tätigen Rechtsanwälte ist es sehr wichtig, die Arbeitszeit effektiv
einzuteilen, um das Wesentliche besser von den unwesentlichen Fällen trennen
zu können und dadurch mehr Effizienz in Beratung und Vertretung der Mandanten
zu erreichen.
Warum aus den vorgenannten Gründen nicht mehr Rechtsanwender auf die allseits
bekannte und allenthalben in der Fachliteratur reichlich zitierte „Verkehrsrechts-Sammlung“
zurückgreifen als bisher ist daher kaum mehr verständlich. Wer einmal
mit der computergestützten Ausgabe der VRS eine schwierige verkehrsjuristische
Fragestellung recherchiert hat, möchte künftig auf diese probate Unterstützung
nicht mehr verzichten .
Mit inzwischen mehr als 9.000 Entscheidungen ist die 24 Jahre Verkehrsrechtssprechung
übergreifende Rechtssammlung in Breite und Tiefe nahezu unerschöpflich,
bietet aber über komfortable Such- und Hilfsfunktionen keinerlei Schwierigkeiten
in der Handhabung des Programms.
Sämtliche Standardbereiche des Verkehrsrechts werden von dem Werk berücksichtigt,
ohne sich – wie bestimmte Zeitschriften – einseitig für ein
bestimmtes Rechtsgebiet zu entscheiden und die anderen nicht weniger wichtigen
Gebiete dadurch zu vernachlässigen. Vertreten sind Entscheidungen aus den
zentralen Gebieten:
- Verkehrsstrafrecht
- Verkehrsordnungswidrigkeiten
- Ordnungswidrigkeitenrecht
- Strafprozessrecht
- Verkehrsverwaltungsrecht
- Planfeststellungsrecht
- Personenbeförderungsrecht
- Sozialvorschriften
- Güterkraftverkehrsrecht
- Speditions- und Frachtrecht
- Luftverkehrs- und Schifffahrtsrecht
- Eisenbahnrecht
- Verkehrszivilrecht
- Zivilprozessrecht
Die rechtlichen Inhalte werden über ein ausgeklügeltes System erschlossen,
das eine Volltextsuche und eine Leitsatzsuche ebenso zulässt wie Suchfunktionen
nach Vorschrift, Gericht, Entscheidungsdatum, Aktenzeichen, Fundstelle in VRS
und Schlagwort.
Über einen kostenlosen Newsletter informiert der aktuelle Support des Verlages
in regelmäßigen Abständen über die Möglichkeit, mittels
Download die neuesten Entscheidungen in die bestehende Sammlung einzuordnen
und damit auf dem neuesten Stand zu verbleiben. Der Download funktioniert komfortabel
und problemlos, was beileibe nicht selbstverständlich ist.
Die verschiedenen Rechtsanwender sparen mit der elektronischen VRS tatsächlich
viel Zeit, weil sie relevante Entscheidungen schneller finden und erhalten dadurch
einen Zugang zu einer effektiveren Arbeitseinteilung.
Nur ein Beispiel dafür: Erwirbt eine Straßenverkehrsbehörde
für ihre Bußgeldstelle ein Programm dieser Art, können sämtliche
Sachbearbeiter der Dienststelle in ihrer inhaltlichen Arbeit täglich davon
profitieren. Ihre Bescheide entstehen schneller und die inhaltliche Fehlerquote
dürfte bei zunehmender Arbeit mit diesem Hilfsmittel deutlich sinken. Dadurch
erwachsen Bescheide mit einiger Sicherheit zügiger in Bestandskraft, weil
die Einspruchsquote sinken wird. Auch dürften durch die ebenfalls qualitativ
gewinnenden Einstellungen überflüssige und zeitaufreibende Nachermittlungen
und Prozesse ohne rechte Erfolgsaussicht häufiger unterbleiben als bisher.
Die ersparte Arbeitszeit könnte in größeren Behörden durchaus
die eine oder andere Arbeitskraft für weitere Aufgaben freisetzen.
Auch Verkehrsjuristen werden die elektronische Fassung bereits nach sehr kurzer,
nur Minuten währender Einarbeitungszeit jeder schriftlichen Sammlung vorziehen
und sich zeitraubende Recherchen in staubiger Bibliotheksatmosphäre künftig
ersparen können.
Die VRS in elektronischer Form hat sich neben der weiterhin bewährten Buchausgabe
als unverzichtbare moderne Arbeitshilfe schnell einen dauerhaften Stammplatz
in der modernen Verkehrsrechtsbibliothek erworben.
Prof. Dr. jur. Dieter Müller, IVV Bautzen