Rezensionen des Instituts für Verkehrsrecht und Verkehrsverhalten Bautzen

Mindorf, Peter

Verkehrskontrollen

Richard Boorberg Verlag; Stand: 44. Ergänzungslieferung; Stuttgart, München, Hannover 2003; ca. 1.300 Seiten im Plastikordner, 41 €.

Der „Mindorf“ ist nicht mehr und nicht weniger als ein seit 20 Jahren auf dem Markt erhältliches Kompendium zur erfolgreichen Bewältigung polizeilicher Verkehrskontrollen, dessen Inhalte angewendet und in die Kontrollpraxis umgesetzt werden wollen. Es handelt sich um ein gutes Stück Fachliteratur, das sachgerecht in die folgenden sechs großen Komplexe gegliedert ist:

1. Fahrzeugart
2. Einsatzart
3. Besonderheiten
4. Sozialvorschriften
5. Gefahrgut-Recht
6. Sonstiges

Der Ansatz des erfahrenen Autors und baden-württembergischen Polizeibeamten Peter Mindorf ist ein durch und durch polizeipraktischer. Er möchte seinen Kollegen, die mit der Kontrolltätigkeit auf den deutschen Straßen befasst sind, mit seinem Werk ein praktisches Hilfsmittel an die Hand geben, um die Kontrollen von Person und Fahrzeug im Ergebnis fehlerfrei gestalten zu können. Dabei kann es, betrachtet man den äußeren Umfang des Werkes, nicht sein Ansatz sein, das notwendige Faktenwissen erst kurz vor dem Kontrolleinsatz zu vermitteln. Sein Kompendium ist als ein Werk zu verstehen, das Lehrbuch und Kommentar zugleich sein will, um also Kontrollwissen aufzubauen (Ausbildungsansatz), auf dem neuesten Stand zu erhalten (Fortbildungsansatz) und auftauchende Zweifelsfragen im nachhinein zu erklären (Erläuterungsansatz). Dabei liefert Mindorf, seinem eigenen Ansatz konsequent folgend, Fakten zum Wissenserwerb sowohl für allgemeine Verkehrskontrollen als auch für Spezialkontrollen (zu diesem Ansatz näher seine Einführung, S. 11 f.).

Dieser weit greifende Ansatz wird in sämtlichen Kapiteln des Loseblattwerkes deutlich und die vom Autor selbst hoch gelegte Messlatte wird von diesem locker übersprungen. Das in seiner Art in Deutschland einmalige Werk ist polizeiliche Standardliteratur und kann auch so manch anderem Verkehrspraktiker, der sich die polizeiliche Überwachungspraxis einlesen oder einarbeiten möchte, sehr dienlich sein. Weder polizeiliche Aus- und Fortbildungseinrichtungen, noch größere Polizeidienststellen können auf das in seinem Preis-Leistungsverhältnis noch durchaus akzeptable Werk verzichten.
Prof. Dr. jur. Dieter Müller, IVV Bautzen